TRAGBARE
DEFIBRILLATOR-
WESTE

(WCD, LifeVest)

Die Defibrillatorweste (LifeVest® der Firma Zoll, englisch WCD oder wearable cardioverter defibrillator) ist – im Gegensatz zum implantierbaren Cardioverter-Defibrillator ICD, der operativ eingesetzt wird – eine tragbare Weste mit Sensoren, die den Herzrhythmus kontinuierlich überwachen. Die Elektroden sind in Stoff eingenäht, der Akku wird wie eine Handtasche über der Schulter getragen. Im Fall von lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen wird ein Schock ausgelöst, um die Arrhythmie zu beenden und einen plötzlichen Herztod zu verhindern.

Vorteile der Defibrillatorweste

Für die Defibrillatorweste ist kein operativer Eingriff nötig, und sie kann – im Gegensatz zum implantierten Defi – auch einmal abgelegt werden (allerdings ist man in der Zeit auch nicht geschützt). Fällt der Grund für den Einsatz weg, kann sie von einem Tag auf den anderen wieder ausgezogen werden. Die Rate an Fehlschocks (sogenannten inadäquaten Schocks, die abgegeben werden, obwohl keine lebensbedrohliche Rhythmusstörung vorliegt) liegt laut der Firma Zoll bei weniger als 1% und ist niedriger als beim ICD (was nicht in allen Studien bestätigt wurde). Bei Fehlalarm kann durch aktives Drücken eines Knopfes eine Schockabgabe bei Bewusstsein verhindert werden. Die Überlebensraten sind hoch, und lebensgefährliche Arrhythmien werden zu einem hohen Prozentsatz beendet. Den Betroffenen gibt die Weste ein Sicherheitsgefühl.

Nachteile der Defibrillatorweste

Die Weste ist auf Dauer unangenehm zu tragen, vor allem bei Hitze. Man schleppt ständig den Akku mit sich herum. Um rund um die Uhr zu schützen, muss sie eigentlich auch nachts getragen werden, was sehr unbequem ist und zu Schlafstörungen führen kann. Zudem fühlen sich Betroffene in ihrer körperlichen Aktivität und Mobilität eingeschränkt. Bei genetischen Kardiomyopathien wie ARVC ist die Gesamtsterblichkeit höher als mit einem ICD, deshalb ist die Weste bei ARVC lediglich als Übergangslösung anzusehen. In der Regel kommt sie hier nur zum Einsatz, solange die Diagnose noch nicht bestätigt ist, zum Beispiel während des Wartens auf das Ergebnis des Gentests. Die Lebensqualität beim Einsatz einer LifeVest hängt vor allem davon ab, ob die Träger einen Schock erhalten oder nicht.

Wann kommt eine Defibrillatorweste infrage?

  • Überbrückung der Zeit bis zur endgültigen Diagnosestellung bei gleichzeitigem Risiko für plötzlichen Herztod
    z.B. Warten auf genetischen Befund
  • ICD-Indikation bei vorübergehender Kontraindikation
    z.B. Wartezeit auf OP bei bestehender Infektion
  • Überbrückung der Wartezeit auf eine Herztransplantation
  • nur vorübergehendes Risiko für einen plötzlichen Herztod (bei ARVC selten)
  • Herzschwäche mit niedriger Auswurfleistung und ICD-Indikation bei möglicher Erholung der Herzleistung
    z.B. Besserung durch Medikamente
  • unklare Risikoeinstufung und ICD vom Patienten noch nicht erwünscht
  • Ablehnung eines ICD
  • Explantierter ICD (wenn ein ICD aus irgendeinem Grund entfernt werden musste)

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FAQ Defibrillatorweste – Häufig gestellte Fragen

Bei entsprechender Indikation in der Regel schon. Ggf. muss ein Antrag auf Kostenübernahme im Vorfeld bei der Krankenkasse eingeholt werden. Die Indikation muss regelmäßig überprüft werden, da die Weste sehr teuer ist. Bei längerer Tragedauer wird die Krankenkasse argumentieren, dass man die Weste entweder nicht mehr braucht oder aber eine dauerhafte Lösung (also ein implantierter Defi) sinnvoller ist.

Gibt es öfter einen technisch bedingten Alarm, kann es helfen, den Körper mit einer fettfreien Lotion einzuschmieren.

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Letzte Aktualisierung: 01.10.2024

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