HOT PHASE
(ERKRANKUNGS-
SCHUB)

„Heiße Phasen“ (engl. „Hot Phases“) sind schubartige Verläufe der arrhythmogenen Kardiomyopathie. Sie sind gekennzeichnet durch das anfallartige Auftreten von Herzsymptomen, oft getriggert durch körperliche Belastung oder durch Entzündungen bzw. Infekte. Die Symptome sind praktisch die gleichen, die bei einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) auftreten.

Nicht bei allen Betroffenen treten solche Schübe auf. Bei einigen Formen der arrhythmogenen Kardiomyopathie (z.B. bei Betroffenen mit DSP-Mutation) treten „hot phases“ anscheinend häufiger auf als bei anderen.

Typische Symptome (medizinische Begriffe in Klammern)

  • (herzinfarktähnliche) Brustschmerzen
  • Druckgefühl auf der Brust
  • Herzrasen (Tachykardie), z.T. anfallsartig (paroxysmal)
  • Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
  • Herzklopfen (Palpitationen)
    bewusste Wahrnehmung des eigenen Herzschlags
    subjektive Wahrnehmung des Herzschlags als zu schnell, zu stark, zu unregelmäßig
  • Herzstolpern (Extrasystolen)
    wahrgenommene Extraschläge des Herzens

Ob eine Herzmuskelentzündung die Ursache für das Ausbrechen einer ACM ist, eine heiße Phase der ACM als Herzmuskelentzündung fehlgedeutet wird oder ob ACM-PatientInnen grundsätzlich ein erhöhtes Risiko haben, an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken, ist umstritten und derzeit Gegenstand diverser Studien.

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FAQ Hot Phase – Häufig gestellte Fragen

Subjektiv kann man das nur vermuten. Wenn man neu aufgetretene Symptome hat, insbesondere Brustschmerzen wie bei einem Herzinfarkt oder ein unangenehmes Druckgefühl auf der Brust, dann sollte man das ärztlich abklären lassen. Wenn der Troponinwert im Blut dann erhöht ist, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer „heißen Phase“ ausgehen.

Im Labor dienen ein erhöhtes Troponin (hs-cTnT = high sensitivity cardiac Troponin T) und/oder ein erhöhtes CK bzw. CK-MB (Herzenzyme) als Marker für beschädigte Herzmuskelzellen.

Das EKG zeigt typische Auffälligkeiten einer ARVC (s. Diagnosekriterien Verlinkung),  und ggf. wird eine Koronarangiographie (eine Gefäßdarstellung der Herzkranzgefäße im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung) durchgeführt, um einen Herzinfarkt auszuschließen.

MRT und ggf. eine Endomyokardbiopsie zeigen Entzündungszeichen wie bei einer Myokarditis.

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) und eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) wegen der sehr ähnlichen Symptome. Nicht selten wird die zugrundeliegende ARVC nicht erkannt.

Pocket-Leitlinie: Kardiomyopathien - Leitlinien für das Management von Kardiomyopathien (Version 2023)
Meder B, Eckardt L, Falk V et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2024/pocket-leitlinien-kardiomyopathien-version-2023/

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Pocket-Leitlinie: Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes (Version 2022)
Eckardt L, Bosch R, Falk V, et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2023/pocket-leitlinie-ventrikulaere-arrhythmien-und-praevention-des-ploetzlichen-herztodes-version-2022/

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Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy: Evolving From Unique Clinical Features to a Complex Pathophysiological Concept
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2019 HRS expert consensus statement on evaluation, risk stratification, and management of arrhythmogenic cardiomyopathy
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Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie/Kardiomyopathie
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Letzte Aktualisierung: 28.10.2024

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