HERZ-
ULTRASCHALL

(ECHO-
KARDIOGRAPHIE)

Der Herz-Ultraschall, medizinisch Echokardiographie oder kurz „Echo“, gehört zum Routineprogramm beim Kardiologen, ist überall verfügbar und gehört neben dem EKG zu den Standarduntersuchungen bei ARVC.

Was wird beim Echo beurteilt?

Bei ARVC / ACM wird vor allem auf die Größe der Herzkammern, die Bewegungen der Herzwand, die Wanddicke, eventuelle Aussackungen der Wand und den Blutfluss durch die Herzklappen geachtet.

Ein weiterer wichtiger Parameter ist die Auswurfleistung (Ejektionsfraktion) der rechten und linken Herzkammer, die ein Maß für die Pumpleistung ist und eine Herzschwäche entdecken oder ausschließen kann.

Welche Rolle spielt das Echo?

Befunde, die beim Echo erhoben werden, fließen in die Diagnosekriterien ein. Einzelne Parameter, die beim Echo gemessen werden, zählen zu den Haupt- und Nebenkriterien für ARVC.

Bei den Kontrolluntersuchungen ist das Echo wichtig, um strukturelle Veränderungen früh zu erkennen. Diese sind können nämlich Herzrhythmusstörungen vorausgehen. Ändert sich also etwas im Echo, steigt das Risiko für Arrhythmien.

Bei der typischen rechtsbetonten ARVC treten die Veränderungen in der rechten Herzkammer auf. Veränderungen in der linken Herzkammer schließen eine arrhythmogene Kardiomyopathie nicht aus, sondern können Ausdruck einer linksbetonten ALVC oder eines beidseitigen (medizinisch biventrikulären) Befalls sein. Auch eine Vorhofbeteiligung besteht in 15-20% der Fälle.

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FAQ Echokardiographie – Häufig gestellte Fragen

Vorteile:

  • nicht-invasiv
  • kein Kontrastmittel nötig
  • kostengünstig
  • geringer Zeit- und Geräteaufwand
  • bei ICD-Trägern Standard, da hier ein MRT nur in Ausnahmefällen durchgeführt wird

Nachteile:

  • Beurteilung der rechten Herzkammer schwieriger als die der linken
  • Weniger genauere und reproduzierbarere Ergebnisse als im MRT
  • Beurteilung und Einordnung der Befunde schwierig für unerfahrene Untersucher
  • bei ARVC mehr Sichtachsen und Schnittbilder nötig als im normalen Routine-Echo

Weil man die Befunde und das Ausmaß der Veränderungen im MRT oft besser beurteilen kann. Besonders in der Frühphase der Erkrankung ein MRT dem Echo überlegen, weil man beginnende Veränderungen leichter erkennen kann. Außerdem können durch bestimmte Muster der Anreicherung von Kontrastmittel zusätzliche Aussagen durch das MRT getroffen werden.
Daher gilt das MRT heute als Goldstandard bei der Diagnose der ARVC.

Eine etwas ältere Website listet die Normwerte auf: https://echocardia.com/de/normalvalues.html

Pocket-Leitlinie: Kardiomyopathien - Leitlinien für das Management von Kardiomyopathien (Version 2023)
Meder B, Eckardt L, Falk V et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2024/pocket-leitlinien-kardiomyopathien-version-2023/

2023 ESC Guidelines for the management of cardiomyopathies
Arbelo E, Protonotarios A, Gimeno JR et al. ESC Scientific Document Group, Eur Heart J. 2023 Aug 25:ehad194
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad194

Pocket-Leitlinie: Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes (Version 2022)
Eckardt L, Bosch R, Falk V, et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2023/pocket-leitlinie-ventrikulaere-arrhythmien-und-praevention-des-ploetzlichen-herztodes-version-2022/

2022 ESC Guidelines for the management of patients with ventricular arrhythmias and the prevention of sudden cardiac death
Zeppenfeld K, Tfelt-Hansen J, de Riva M et al. Eur Heart J. 2022 Oct 21;43(40):3997-4126
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac262

Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy: Evaluation of the Current Diagnostic Criteria and Differential Diagnosis
Corrado D, van Tintelen PJ, McKenna WJ et al. Eur Heart J. 2020 Apr 7;41(14):1414-1429
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz669 

2019 HRS expert consensus statement on evaluation, risk stratification, and management of arrhythmogenic cardiomyopathy
Towbin JA, McKenna WJ, Abrams DJ et al. Heart Rhythm Volume 16, ISSUE 11, e301-e372, November 01, 2019
https://doi.org/10.1016/j.hrthm.2019.05.007

Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy: An Update on Pathophysiology, Genetics, Diagnosis, and Risk Stratification
Paul M, Wichter T, Fabritz L et al. Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2012 Sep;23(3):186-95
https://doi.org/10.1007/s00399-012-0233-7

Die arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie/Kardiomyopathie
Saguner A, Brunckhorst C, Duru F. Cardiovascular Medicine 2011; 14 (11): 303-314
https://cardiovascmed.ch/article/doi/cvm.2011.01623

Diagnosis of Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy/Dysplasia - Proposed Modification of the Task Force Criteria
Marcus FI, McKenna WJ, Sherrill D et al. Circulation. 2010;121:1533–1541
https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.108.840827

Diagnosis of arrhythmogenic right ventricular dysplasia/cardiomyopathy. Task Force of the Working Group Myocardial and Pericardial Disease of the European Society of Cardiology and of the Scientific Council on Cardiomyopathies of the International Society and Federation of Cardiology
McKenna WJ, Thiene G, Nava A et al. Br Heart J. 1994;71(3):215-218
https://doi.org/10.1136/hrt.71.3.215


Letzte Aktualisierung: 01.10.2024

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