Es werden ständig neue ARVC verursachende Gene entdeckt. Einige finden sich häufig und gelten als besonders typisch für ARVC, andere sind selten, und es nicht immer einfach, einen Zusammenhang mit der Erkrankung nachzuweisen. Ein Teil der Genvarianten verursacht linksbetonte oder biventrikuläre (beidseitige) Formen, die nach der neuen Nomenklatur der ESC von 2023 teilweise unter der nicht-dilatativen linksventrikulären Kardiomyopathie (NDLVC) und der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) eingeordnet werden.
Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass sich die verschiedenen Genvarianten bei ARVC zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Insbesondere bei den linksbetonten und biventrikulären Formen ergeben sich völlig andere Risikofaktoren (und in Zukunft möglicherweise auch unterschiedliche therapeutische Optionen) als bei der klassischen PKP2-ARVC.
Lesen Sie mehr über die einzelnen Genvarianten unten in den aufklappbaren Accordions.
- WUSSTEN SIE SCHON...
…dass man nicht mehr Genmutation, sondern Genvariante sagt? Das klingt neutraler und nicht so „diskriminierend“.
Typische Genvarianten
Die 8 Hauptgene für ARVC bzw. NDLVC/DCM
- PKP2 (Plakophilin 2), häufigstes Gen
- DSP (Desmoplakin)
- DSG2 (Desmoglein 2)
- DSC2 (Desmocollin 2)
- JUP (Junction Plakoglobin), auch PKG (Plakoglobin)
- TMEM43 (Transmembran-Protein 43)
- DES (Desmin)
- PLN (Phospholamban)
Zusätzliche seltenere Gene für ARVC bzw. NDLVC/DCM
- FLNC (Filamin C)
- LMNA (Lamin A)
Die Empfehlungen, wie viele Gene getestet werden sollten, variieren: Das Konsensuspapier der Heart Rhythm Society von 2019 empfiehlt die Testung von 15 Genen, die teilweise sehr selten sind (BAG3, DES, DSC2, DSG2, DSP, FLNC, JUP, LDB3, LMNA, NKX2-5, PKP2, PLN, RBM20, SCN5A und TMEM43), ein europäisch-internationales Konsensuspapier zur genetischen Testung von Herzerkrankungen von 2022 empfiehlt obige 10 Gene, während eine internationales Consortium 2021 zum Schluss kommt, dass nur die ersten 8 Gene eine ausreichende Beweislage für die Verursachung von ARVC haben.
- CAVE
Linksbetonte oder biventrikuläre Formen der arrhythmogenen Kardiomyopathie mit den Genvarianten DSP, DSG2, DSC2, LMNA, BAG3, PLN und TMEM43 werden besonders häufig zu spät diagnostiziert.
Genvarianten wie DSP, DES, FLNC, LMNA, PLN und RBM20 verursachen oft eine NDLVC (nicht-dilatative linksventrikuläre Kardiomyopathie), die sich häufig nur über Arrhythmien manifestiert und nur im MRT sichtbar wird.
Mehr erfahren
Fachartikel Genetik
Vortragsfolien „Genetik bei ARVC, molekulare Autopsie und Register“, Prof. Dr. rer. nat. Hendrik Milting, Prof. Dr. Peter van Tintelen (2019)
Vortragsfolien „Genetik und Möglichkeiten der Präimplantationsdiagnostik“, Dr. Teresa Neuhann (2016)
YouTube-Kanal Ärztefortbildung zu ARVC/ACM
Video Ärztefortbildung „ ACM: Kausale Gene, Umgang mit VUS, Gendiagnostik bei Kindern“ PD Dr. med. Dominik Westphal (2023)
Video des Vortrags „Genetik bei ARVC“, Prof. Dr. med. Eric Schulze-Bahr (2023)
Video des Vortrags „Genetik bei ARVC, molekulare Autopsie und Register“, Prof. Dr. rer. nat. Hendrik Milting, Prof. Dr. Peter van Tintelen (2019)
Interview „Genetic counselling in daily practice for cardiologists“, ESC Council on Cardiovascular Genomics, Antoine Bondue, Eloisa Arbustini, Stefanie Oates, Ruth Biller (2024, EN)
Besonderheiten von ARVC-Genvarianten
- häufigste Genvariante bei ARVC (ca. 60-70% der Anlageträger, ca. 25-40% der Indexpatienten)
- die meisten der bisherigen Studien beziehen sich auf die klassische PKP2-ARVC
ebenso die meisten medizinischen Artikel auf unserer Homepage - mittleres Alter bei Symptombeginn 30 Jahre
- früher Beginn von Herzrhythmusstörungen
- hohes Risiko von ventrikulären Herzrhythmusstörungen (VTs)
- hohes Risiko hochfrequenter Tachykardien > 200/min
- meist klassische rechtsventrikuläre Form (ARVC)
- sehr selten autosomal rezessiver Erbgang
- frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 9“ / „ARVD 9“
Allgemeines
- mehr Frauen betroffen
im Gegensatz zu der typischen ARVC - höhere Penetranz als bei ARVC (ca. 57%)
- Alter beim Auftreten von Symptomen im Mittel 40 Jahre
- Kann ARVC, DCM und NDLVC verursachen
- Lokalisation
alleiniger Befall der rechten Herzkammer (ARVC) nur selten
alleiniger Befall der linken Herzkammer möglich („ALVC“)
am häufigsten biventrikulärer Befall „AVC/AC/ACM“, meist linksdominant (- 50%) - regionale Unterschiede in der Verbreitung
häufig in Frankreich, Spanien, USA, Deutschland
selten in Dänemark, Italien, Kanada - Frühe Manifestation im Kindesalter möglich
dann meist mit Haut-, Haar- und Zahnanomalien
oft schnelle Progression - frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 8“ / „ARVD 8“
Genetik
- normalerweise autosomal-dominanter Erbgang
- selten auch autosomal-rezessiver Erbgang (Carvajal-Syndrom)
früher Erkrankungsbeginn z.T. schon im Kindesalter
linksbetonte Kardiomyopathie bzw. DCM
Auffälligkeiten an Haut und Haaren (s.u.)
Nageldystrophie
Symptome
- häufig Arrhythmien und Beteiligung der linken Herzkammer (bei 50% der Indexpatienten und ca. 15% der Familienangehörigen)
- nicht-anhaltende ventrikuläre Tachykardien in fast 50%
- gefährliche ventrikuläre Arrhythmien in knapp 15%
- Synkope (vorübergehende Bewusstlosigkeit) in 10%
- Häufig Auftreten als „hot phase“ (in 9% bei der Erstdiagnose, in -20% der Fälle im Verlauf)
herzinfarktähnliche Brustschmerzen, Stechen
Troponinerhöhung wie bei einer „Myokarditis“
negative Koronarangiographie
cave: Risiko von malignen Arrhythmien und Herzinsuffizienz in der Folge
häufigste Fehldiagnose chronische Myokarditis - zum Teil extremer fibrotischer (bindegewebiger) Umbau, sichtbar im MRT
- verursacht auch DCM (dilatative Kardiomyopathie)
Extrakardiale Symptome
- oft Auffälligkeiten an Haut und Haaren
- stark gekräuseltes oder welliges/lockiges wolliges Haar
- palmoplantare Hyperkeratosen
überschießende Hornhaut an Fußsohlen und Handinnenflächen - fragile Haut
- selten Ichthyosis (Fischschuppenkrankheit)
- selten Zahnagenesie (fehlende Zahnanlagen)
Diagnose
Cave: >30% erfüllen NICHT die ARVC-Task-Force-Diagnosekriterien von 2010
- EKG und Echo
initial häufig normal - EKG
neg. T-Wellen lateral
Niedervoltage
oft VT
Rechtsschenkelblock
gelegentlich ST-Hebung - Langzeit-EKG empfohlen
häufig VES
wichtig für Risikoeinschätzung wegen steigendem Risiko bei häufigen VES - Belastungs-EKG
Einschätzung von ventrikulären Arrhythmien unter Belastung
Therapiekontrolle von Antiarrhythmika - MRT
Cave: mögliches Frühsymptom im MRT subepikardiales LGE (septal, inferior und inferolaterale Segmente)
typisches „ring-like pattern“
noch vor Auftreten von Symptomen
daher MRT unbedingt empfohlen bei Erstevaluation von DSP-Anlageträgern - Endomyokardbiopsie (EMB)
fibrös-fettige Degeneration und Ersatz des Myokards
beim autosomal-rezessiven Carvajal-Syndrom vor allem narbig-fibrös - Labor
Troponin, NTproBNP, BMP bei hot phase oder Herzinsuffizienz
Prognose/Risiko
- Risiko für plötzlichen Herztod 3-5%
höher als bei der klassischen ARVC - erhöhtes Risiko für plötzlichen Herztod beim Indexpatienten als erstes Erkrankungszeichen in einer Familie
- häufige Entwicklung ventrikulärer Arrhythmien (ca. 18% in 5J)
- häufig Entwicklung einer Herzinsuffizienz
vor allem bei Männern (ca. 9% in 5 Jahren) - linksventrikuläre EF < 50% stark assoziiert mit erhöhtem Arrhythmierisiko
- biventrikuläre und rechtsdominante Form oft assoziiert mit Krankheitsprogression
- Risikofaktoren für maligne Arrhythmien
Frauen
VES > 500/24h
T-Wellen-Inversion in 3+ Ableitungen
Nachweis von nicht-anhaltenden oder anhaltenden ventrikulären Arrhythmien
subepikardiales LGE im MRT
LVEF < 50%
moderate bis deutliche RV-Dysfunktion
Auftreten von "hot phases" - Eigener Risikorechner verfügbar
www.DSP-risk.com
Cave: LGE und plötzlicher Herztod in der Familie ist bisher noch nicht im Risikorechner integriert - ICD-Indikation
dringend empfohlen bei vorausgegangener ventrikulärer Arrhythmie
bei hohem Risiko laut DSP-Risikorechner
möglicherweise bei LGE in mindestens 4 Segmenten im MRT
möglicherweise bei wiederholten hot phases
Follow-Up
- jährliche Kontrollen angezeigt
frühe Erkennung von neu auftretenden Risikofaktoren - Langzeit-EKG jährlich nötig, um frühzeitig VES zu erkennen
- Im Echo auf LVEF achten
- regelmäßige MRTs nötig in der Überwachung von Anlageträgern und Patienten ohne ICD
bei ICD-Trägern höchstens noch notwendig zur Planung von VT-Ablationen
Sport
- die eindeutige Beziehung zwischen Ausdauersport und Überleben wie bei der klassischen rechtsbetonten ARVC mit PKP2-Genvariante scheint nicht ganz so eindeutig zu sein
- allerdings haben Sportler ein mehr als 2,5-faches Risiko, eine hot phase mit Verlust gesunder Herzmuskelzellen zu erleiden (diese führen wiederum - womöglich verzögert - zu einem deutlich erhöhten Risiko von ventrikulären Arrhythmien und Herzinsuffizienz)
- insbesondere bei Rechtsherzbeteiligung raten wir deshalb, die gleichen Sporteinschränkungen wie bei ARVC einzuhalten, bis genauere Daten vorliegen)
- in einem Zebrafischmodell ergab sich wie bei ARVC auch bei DSP eine Verschlechterung der Erkrankung durch mehr Aktivität
Schwangerschaft
- DSP-Patientinnen mit fortgeschrittener Herzschwäche muss von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da sich die Herzschwäche in der Schwangerschaft verschlechtern kann
- DSP ist eine Genvariante, die am zweithäufigsten bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Allgemeines
- Erstbeschreibung 2006
- dritthäufigste Genvariante bei ARVC nach PKP2 und DSP
- mehr Männer betroffen
- Alter beim Auftreten von Symptomen im Mittel ca. 35 Jahre
bei Homozygotie früher im Mittel ca. 25 Jahre - Lokalisation
meist klassische rechtsbetonte ARVC
linksventrikuläre Beteiligung höher als bei PKP2
derzeit kein Hinweis auf rein linksdominante ALVC - frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 10“ / „ARVD 10“
- insgesamt große Parallelen zur klassischen PKP2-ARVC
Genetik
- normalerweise autosomal-dominanter Erbgang
- Deletionen und Duplikationen möglich
CNV-Analyse sollte verwendet werden
- selten auch autosomal rezessiv vererbbar
- Sonderfall homozygotes Auftreten
früherer und schwererer Krankheitsausbruch (jüngster Betroffener 12 Jahre)
komplette Penetranz bei homozygoten Genträger (praktisch alle erkranken im Laufe des Lebens)
dafür sehr niedrige Penetranz bei heterozygoten Genträgern
Symptome
- häufig Arrhythmien
- nicht-anhaltende und anhaltende ventrikuläre Tachykardien
- gefährliche ventrikuläre Arrhythmien vergleichbar mit klassischer ARVC
- Symptome der Linksherzinsuffizienz öfter als bei PKP2
- Myokarditisähnliche Episoden („hot phase“)
möglich, aber selten (nicht so oft wie bei DSP)
herzinfarktähnliche Brustschmerzen, Stechen
Troponinerhöhung wie bei einer „Myokarditis“
negative Koronarangiographie
cave: möglicherweise steigendes Risiko von Herzinsuffizienz in der Folge
Diagnose
- EKG
neg. T-Wellen V1- mindestens V3 (rechts präkordial)
VT mit Linksschenkelblock-Morphologie
häufig Terminal Activation Duration (TAD) > 55ms
atypischer Rechtsschenkelblock - Langzeit-EKG
häufig > 500 - 1000 VES
(nicht-anhaltende) VT - Echo/MRT
wichtig zur Erstdiagnose
wichtig zur Evaluierung der Linksherzbeteiligung (LGE)
häufig reduzierte LVEF (öfter und schwerer als bei PKP2)
Therapie
- Herzinsuffizienz-Therapie
frühzeitig beginnen bei beginnender Linksherzinsuffizienz
nach Herzinsuffizienzleitlinien
Prognose/Risiko
- höheres Risiko der Linksherzinsuffizienz
häufiger und schwerer als bei PKP2
- Risikoeinschätzung ungefähr wie bei PKP2
Verwendung des normalen ARVC-Risikokalkulators wird empfohlen - ICD-Indikation
dringend empfohlen bei vorausgegangener VT/überlebtem plötzlichen Herztod
bei hohem Risiko laut ARVC-Risikorechner
Follow-Up
- jährliche Kontrollen angezeigt
sorgfältiges Monitoring von Zeichen der Linksherzinsuffizienz
vor allem bei frühem Erkrankungsbeginn - reine Genvariantenträger
Follow-up alle 2-5 Jahre - Patienten mit mehreren Genvarianten
intensives und häufiges Follow-Up empfohlen - Start der Untersuchungen bei Kindern mit 8-10 Jahren
früher bei homozygotem Auftreten (spätestens mit 8 Jahren)
Sport
- Sport scheint die Erkrankung ähnlich wie bei PKP2 negativ zu beeinflussen
- Bei hochintensivem Sport ist das Risiko für Arrhythmien und Herzinsuffizienz erhöht
- Bei asymptomatischen Genvariantenträgern erhöht hochintensiver Sport das Risiko, die Erkrankung zu entwickeln
Schwangerschaft
- Es gibt keine Hinweise, dass eine Schwangerschaft bei reinen Genvariantenträgerinnen die Erkrankung auslöst
- Schwangerschaft bei diagnostizierten Patientinnen mit normaler Pumpfunktion sind in der Regel gut möglich
- Arrhythmien können in der Schwangerschaft zunehmen
- Schwieriger ist eine Schwangerschaft bei Herzinsuffizienz
LVEF 30 – 45%: hohes Schwangerschaftsrisiko
LVEF < 30% oder NYHA III-IV: Schwangerschaft kontraindiziertchwangerschaft kontraindiziert
Allgemeines
- Erstbeschreibung 2006
- seltenere Genvariante bei ARVC
3-5 mal seltener als DSG2 - Alter beim Auftreten von Symptomen
im Mittel ca. 40 Jahre (5-10 Jahre später als bei PKP2)
jüngster Patient bei Diagnosestellung 15 Jahre (bei homozygotem Auftreten 11 Jahre) - Lokalisation
oft typische ARVC
häufiger Linksherzbeteiligung/biventrikuläres Auftreten (>1/3)
keine rein linke DCM/ALVC - frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 11“ / „ARVD 11“
Genetik
- normalerweise autosomal-dominanter Erbgang
- Deletionen und Duplikationen möglich
CNV-Analyse sollte verwendet werden - Sonderfall autosomal-rezessive Form
bekannte Gründermutation bei Hutterern („Schmiedeleut“) in Kanada
(c.1660C>T; p.Gln554Ter)
heterozygote Familienangehörige erkranken gar nicht
auch im Nordwesten von Italien Fälle bekannt - Sonderfall homozygotes Auftreten
volle Penetranz (praktisch jeder erkrankt)
früherer und schwererer Krankheitsausbruch (jüngster Betroffener 11 Jahre)
fast immer biventrikulär
häufiger Herzinsuffizienz
plötzlicher Herztod als erstes Symptom möglich
früher Beginn des Screenings bei Kindern empfohlen (ca. 8 Jahre) - Sonderfall multiple Genvarianten
aggressiverer Krankheitsverlauf
öfter Herzinsuffizienz
hohes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien
Symptome
- häufig Arrhythmien
Extrakardiale Symptome
- milde palmoplantare Hyperkeratosen
überschießende Hornhaut an Fußsohlen und Handinnenflächen
bei homozygotem Auftraten möglich
Diagnose
- EKG
neg. T-Wellen v.a. V1/V2 und darüber hinaus (rechts präkordial)
häufig Terminal Activation Duration (TAD) > 55ms
atypischer Rechtsschenkelblock - Langzeit-EKG
häufig hohe Anzahl an VES
(nicht-anhaltende) VT - MRT
Diagnosekriterien klassisch wie bei ARVC
Wandbewegungsstörungen v.a. subtrikuspidal
Linksherzbeteiligung, auch LGE inferolateral LV
Therapie
- Herzinsuffizienz-Therapie
frühzeitig beginnen bei beginnender Linksherzinsuffizienz
nach Herzinsuffizienzleitlinien
Prognose/Risiko
- häufige Entwicklung ventrikulärer Arrhythmien
- trotz Linksherzbeteiligung selten Entwicklung einer Herzinsuffizienz
- Risikoeinschätzung ungefähr wie bei PKP2
Verwendung des normalen ARVC-Risikokalkulators wird empfohlen - ICD-Indikation
dringend empfohlen bei vorausgegangener VT/überlebtem plötzlichen Herztod
bei hohem Risiko laut ARVC-Risikorechner
Follow-Up
- Start der Untersuchungen bei Kindern mit 8-10 Jahren
früher bei homozygotem Auftreten (spätestens mit 8 Jahren) - jährliche Kontrollen angezeigt
sorgfältiges Monitoring von Zeichen der Links- und Rechtsherzinsuffizienz
vor allem bei frühem Erkrankungsbeginn - reine Genvariantenträger
Follow-up alle 2-5 Jahre - Bei Auftreten im Kindesalter
regelmäßige Überwachung von Zeichen der Herzinsuffizienz und intensiviertes Follow-up - Patienten mit mehreren Genvarianten
intensives und häufiges Follow-Up empfohlen
Sport
- Sport scheint die Erkrankung ähnlich wie bei PKP2 negativ zu beeinflussen
- Bei hochintensivem Sport ist das Risiko für Arrhythmien und Herzinsuffizienz erhöht
- Bei asymptomatischen Genvariantenträgern erhöht hochintensiver Sport das Risiko, die Erkrankung zu entwickeln
Schwangerschaft
- Es gibt keine Hinweise, dass eine Schwangerschaft bei reinen Genvariantenträgerinnen die Erkrankung auslöst
- Schwangerschaft bei diagnostizierten Patientinnen mit normaler Pumpfunktion sind in der Regel gut möglich
- Arrhythmien können in der Schwangerschaft zunehmen
- Schwieriger ist eine Schwangerschaft bei Herzinsuffizienz
LVEF 30 – 45%: hohes Schwangerschaftsrisiko
LVEF < 30% oder NYHA III-IV: Schwangerschaft kontraindiziert
Allgemeines
- Alter beim Auftreten von Symptomen
meist in der Adoleszenz bis Mitte 30
Auftreten im Kindesalter möglich (z.B. mit 5 Jahren) - Lokalisation
meist typische ARVC
biventrikulärer Befall „AVC/AC/ACM“ möglich (Linksherzbeteiligung in ca. 25%) - Sonderform Naxos-Krankheit
s.u. unter Genetik - Sonderform CAPK-Syndrom
CAPK = Cardiomyopathy, Alopezie, palmoplantare Keratose
ARVC mit Haarlosigkeit und palmoplantaren Hyperkeratosen - regionale Unterschiede in der Verbreitung
Gründermutation auf der Insel Naxos (s.u.)
in Deutschland selten - frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 12“ / „ARVD 12“
Genetik
- autosomal-dominanter Erbgang
in Deutschland vorherrschend
häufig Varianten unklarer Signifikanz - autosomal-rezessiver Erbgang (Naxos-Syndrom, Naxos Krankheit)
Naxos-Gen entdeckt auf der Insel Naxos: JUP c. 2157del2
wolliges Haar (meist von Geburt an)
palmoplantare Hyperkeratosen (Auftreten bereits bei Kindern)
ARVC (entwickelt sich erst im Lauf des Lebens)
Penetranz 100% (jeder Genträger erkrankt)
Symptome
- häufig Arrhythmien
- Synkope (vorübergehende Bewusstlosigkeit)
- Arrhythmische Events in ca. 50%
- Häufig Auftreten als „hot phase“
herzinfarktähnliche Brustschmerzen, Stechen
Troponinerhöhung wie bei einer „Myokarditis“
negative Koronarangiographie
kann den Erkrankungsbeginn markieren - Herzinsuffizienzsymptome ggf.
Extrakardiale Symptome
- oft Auffälligkeiten an Haut und Haaren
- stark gekräuseltes, wolliges Haar
- palmoplantare Hyperkeratosen
überschießende Hornhaut an Fußsohlen und Handinnenflächen - fragile Haut
- Epidermiolysis bullosa möglich, aber selten
- Ggf. Alopezie (s.o. CAPK-Syndrom)
Diagnose
- EKG
neg. T-Wellen
breite QRS-Komplexe
Epsilonwellen in einem Drittel der Patienten
Niedervoltage und flache T-Wellen bei fortgeschrittener schwerer Erkrankung
ventrikuläre Arrhythmien mit Linksschenkelblock-Konfiguration
erste EKG-Veränderungen gehen strukturellen Änderungen voraus
Vorhofflimmern (AF) möglich - Langzeit-EKG
häufige VES - Echo/MRT
typische ARVC-Veränderungen
RVOT Dilatation und Dyskinesie
Aneurysma möglich (eher selten)
subepikardiales LGE im MRT als Marker für Fibrose - Endomyokardbiopsie (EMB)
fibrös-fettige Degeneration und Ersatz des Myokards
heute wegen der Sichtbarkeit im MRT nicht mehr unbedingt nötig zur Diagnose der ARVC - Labor
Troponin, NTproBNP, BNP bei hot phase bzw. Herzinsuffizienz
Follow-Up
- Jährliche, lebenslange Kontrollen angezeigt
frühe Erkennung von neu auftretenden Risikofaktoren - Langzeit-EKG jährlich nötig, um frühzeitig VES zu erkennen
Sport
- da JUP meist eine klassische ARVC auslöst, ist davon auszugehen, dass die Sportempfehlungen analog zu PKP2-Pateinten gelten
- Sport scheint die Erkrankung zu triggern
- JUP-spezifische Daten zu Sport gibt es nicht
Allgemeines
- Geschlecht
Männer deutlich früher und schwerer betroffen als Frauen - Penetranz
an die 100% (deutlich höher als bei PKP2-ARVC) - Alter
frühes Auftreten möglich, dann meist mit schwerem Verlauf - Phänotyp/Lokalisation
kann ARVC und ALVC bzw. DCM mit starker Dilatation verursachen
Männer entwickeln oft eine biventrikuläre ACM - Regionale Unterschiede in der Verbreitung
Gründermutation TMEM43 p.S358L c.1073C>T
v.a. in Neufundland und Labrador (Kanada)
Nordeuropa und Südspanien
in Deutschland selten, aber Betroffene bekannt
- frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 5“ / „ARVD 5“
Genetik
- seltene Genvariante
- autosomal-dominanter Erbgang
Symptome
- häufig Palpitationen und Arrhythmien
- Relativ hohes Risiko für gefährliche ventrikuläre Arrhythmien
- häufig Herzinsuffizienz-Symptome
- häufig (Prä-)Synkope bei jungen Betroffenen
- Männer
Nicht selten plötzlicher Herztod in jungem Lebensalter ohne vorhergehende Symptome - Frauen
praktisch immer Symptome vor plötzlichem Herztod
Extrakardiale Symptome
- normalerweise keine
- ein Fall von Lipodystrophie in Deutschland beschrieben
Diagnose
- EKG
häufige VES
bei Männern häufig anhaltende VT und VF
geringe R-Wellen-Amplitude in V1-V3 (unbekannte Ursache, kommt häufig vor)
geringe R-Wellen-Amplitude in V3 mit QRS-Verbreiterung/verlängerter TAD und LSB/IVCD
äußerst selten Epsilonwelle und Repolarisationsanomalien
selten neg. T-Wellen in V1-V3 - Langzeit-EKG
häufig >500 VES/24h
der einzige Befund, der potentiell gefährdete Männer identifizieren kann - Echo
frühe Phase normaler RV und LV
später Dilatation von RV und LV - MRT
wenig Daten - Task-Force-Kriterien von 2010
oft nicht erfüllt und nicht hilfreich
Therapie
- Frühzeitiger Beginn mit Betablockern bei allen Genträgern
Atenolol oder Nadolol empfohlen (letzteres in Deutschland nicht zugelassen) - Sotalol, Flecainid, Amiodaron nach VA
- Ablation bei medikamentenrefraktäre VA
oft endo- und epikardial RV und LV nötig
hohe Rezidivrate
ICD-Indikation
- Sekundärprävention
immer nach überlebtem plötzlichem Herztod
immer bei dokumentierten anhaltenden VA - Primärprävention bei Männern
für alle Männer ab 18 Jahre unabhängig von bestehenden Symptomen/Befunden
für Jugendliche <18 Jahre bei Symptomen, Anstieg der VES >200/24h, RV-/LV-Dilatation oder -Dysfunktion - Primärprävention bei Frauen
für alle Frauen ab 18 Jahren mit arrhythmieverdächtigen Symptomen, EKG-Veränderungen wie neuer Verlängerung der TAD oder LSB, Anstieg der VES >200/24h, RV-/LV-Dilatation oder -Dysfunktion - im Krankheitsverlauf oft Upgrade zu CRT-Device nötig
- hohe Verbesserung der Überlebensraten (20-30 Jahre) durch ICD-Implantation bei Männern
Prognose/Risiko
- Sämtliche Verläufe von milden Symptomen bis zu schwerer Herzinsuffizienz möglich
- Männer
Hohes Risiko für lebensgefährliche Arrhythmien und frühen plötzlichen Herztod deutlich höher als bei der klassischen ARVC
hohe Penetranz (praktisch 100% entwickeln eine ARVC)
einige der männlichen Patienten haben eine schnelle Progression bis hin zu schwerer Herzinsuffizienz und benötigen in ca. 10% eine Herztransplantation (deren Outcome in der Regel sehr gut ist) - Frauen
erkranken später und meist milder
selten plötzlicher Herztod bei jungen Frauen möglich
Herztransplantation nur extrem selten nötig
ICD-Indikation
- Sekundärprävention
immer nach überlebtem plötzlichem Herztod
immer bei dokumentierten anhaltenden VA - Primärprävention bei Männern
für alle Männer ab 18 Jahre unabhängig von bestehenden Symptomen/Befunden
für Jugendliche <18 Jahre bei Symptomen, Anstieg der VES >200/24h, RV-/LV-Dilatation oder -Dysfunktion - Primärprävention bei Frauen
für alle Frauen ab 18 Jahren mit arrhythmieverdächtigen Symptomen, EKG-Veränderungen wie neuer Verlängerung der TAD oder LSB, Anstieg der VES >200/24h, RV-/LV-Dilatation oder -Dysfunktion
bei Angststörung aufgrund der Familiengeschichte evtl. auch ohne Symptome - ARVC-Risikorechner NICHT anwendbar
- im Krankheitsverlauf oft Upgrade zu CRT-Device nötig
Kinder
- Start der Kontrollen bei Kindern
spätestens mit 5 Jahren
jährlich EKG, LZ-EKG und Echo - Genträger haben in der Kindheit ein eher niedriges Risiko
- Start mit Betablockern nach der Pubertät
Sport
- Leistungssport und hochintensiver Sport wird ausdrücklich nicht empfohlen
Verschlechterung der Erkrankung erwiesen
auch für Genträger ohne Symptome empfohlen - wie bei klassischer ARVC (kein Leistungs- und hochintensiver Sport, moderater Sport erlaubt)
> 9 MET-hrs/Tag assoziiert mit hohem Risiko für VA - Kinder sollen gar nicht erst hochintensiven Sport beginnen
- s.a. ARVC und Sport
Schwangerschaft
- selten Schwangerschaftskomplikationen
- sehr selten plötzliche Verschlechterung der LV-Funktion peripartal
reversibel nach Geburt
ggf. Echo im 3. Trimester der Schwangerschaft
Allgemeines
- Männer schwerer betroffen als Frauen
- hohe Penetranz (höher als bei ARVC)
- Alter
erste Symptome meist unter 50 Jahren
Auftreten bereits bei Jugendlichen möglich (aber selten) - Phänotyp
kann ARVC, ALVC oder biventrikuläre ACM verursachen
kann ebenso DCM, HCM, RCM und LVNC verursachen - Lokalisation bei ACM
am häufigsten biventrikulärer Befall „AVC/AC/ACM“, meist linksdominant
alleiniger Befall der rechten Herzkammer (ARVC) nur sehr selten
alleiniger Befall der linken Herzkammer möglich („ALVC“) - Häufig AV-Überleitungsstörungen/AV-Block
- Häufig Herzinsuffizienz
- Familienanamnese
häufig PHT, Herzinsuffizienz, Herztransplantationen, AV-Block und Schrittmacher in der Familie bekannt
Genetik
- seltenere Genvariante
- normalerweise autosomal-dominanter Erbgang
- sehr selten auch autosomal-rezessiver Erbgang
Symptome
- Arrhythmien häufig
- Relativ hohes Risiko für gefährliche ventrikuläre Arrhythmien
- Häufig Herzinsuffizienz-Symptome
- Synkope (vorübergehende Bewusstlosigkeit)
Extrakardiale Symptome
- Skelettmuskelerkrankungen möglich (myofibrilläre Myopathie)
Diagnose
- EKG
neg. T-Wellen lateral/inferolateral
Niedervoltage lateral/inferior
AV-Überleitungsstörungen häufig (AV-Block, Schenkelblock) in 40% - Langzeit-EKG
wichtig für Diagnose und Risikostratifizierung
häufig >500 VES/24h
NSVT-Episoden - Echo
WMA (v.a. inferolateral)
normale oder milde LV-/RV-Dilatation
LVEF oft nur mild reduziert, schwere Herzinsuffizienz möglich - MRT
häufig fettig-fibrotischer Umbau, sichtbar im MRT
subepikardiales LGE (v.a. inferior und inferolateral)
typisches „ring-like pattern“
oft noch vor Auftreten von Symptomen sichtbar
Prognose/Risiko
- Hohes Risiko für lebensgefährliche Arrhythmien und plötzlichen Herztod
höher als bei der klassischen ARVC
vor allem bei Männern von 20 – 40 Jahren
bei Frauen seltener
auch bei nur milder Herzinsuffizienz möglich - häufig frühzeitige Entwicklung einer Herzinsuffizienz
vor allem bei Männern - ICD-Indikation
dringend empfohlen bei vorausgegangener ventrikulärer Arrhythmie/VT/VF
dringend empfohlen auch bei arrhythmogener Synkope
möglicherweise empfohlen bei mild reduzierter LVEF, Männern, NSVT oder ringlike pattern im MRT
wegen der häufigen Überleitungsstörungen ist i.d.R. ein transvenöser ICD besser geeignet als ein S-ICD
Follow-Up
- Diagnostizierte Patienten
Kontrolle alle 6 Monate - symptomlose Anlageträger
jährliche Kontrollen angezeigt
frühe Erkennung von neu auftretenden Risikofaktoren - regelmäßige EKGs zur Überprüfung auf AV-Block
- Langzeit-EKG jährlich
frühzeitige Erkennung von Arrhythmien, Risikostratifizierung - regelmäßige MRTs nötig in der Überwachung von Anlageträgern und Patienten ohne ICD
alle 3 Jahre empfohlen
Überwachung von Neuauftreten oder Ausbreitung des LGE - Start der Kontrollen bei Kindern
spätestens mit 10 Jahren
Sport
- Leistungssport und hochintensiver Sport wird ausdrücklich nicht empfohlen
Verschlechterung der Erkrankung erwiesen - wie bei klassischer ARVC (kein Leistungs- und hochintensiver Sport, moderater Sport erlaubt)
- s.a. ARVC und Sport
Schwangerschaft
- DES-Patientinnen mit fortgeschrittener Herzschwäche muss von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da sich die Herzschwäche in der Schwangerschaft verschlechtern kann
- DES ist eine Genvariante, die vereinzelt bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
- Genvariante häufig in den Niederlanden
seltener in anderen europäischen Ländern und den USA - kann für ARVC verantwortlich sein
- mittleres Alter bei Symptombeginn 40 Jahre
- EKG low voltage
- hohes Risiko für maligne Arrhythmien (VT, VF)
- sehr häufige Beteiligung der linken Herzkammer („ALVC“)
- häufig biventrikuläre Form („AC/AVC/ACM“)
- hohes Risiko für Herzinsuffizienz
- Überlappung mit DCM/HCM (dilatativer/hypertropher Kardiomyopathie)
- spezifischer PLN-Risiko Kalkulator zur Risikoeinschätzung
- bei einer LVEF (Auswurfleistung der linken Herzkammer) <45% sollte eine ICD-Implantation erwogen werden
- bei Nachweis von nicht-anhaltenden VTs sollte eine ICD-Implantation erwogen werden
Allgemeines
- Verbreitung
vor allem in Südeuropa, aber auch in Deutschland präsent - Auftreten
meist linksventrikuläre/linksdominante (ALVC) oder biventrikuläre Beteiligung (ACM/AC/AVC)
typische ARVC möglich
Überlappung mit DCM (dilatative Kardiomyopathie)
Überlappung mit HCM (hypertrophe Kardiomyopathie) - Alter
Diagnosestellung im Schnitt mit 40 Jahren
Erkrankungsbeginn vom Kindesalter („early onset“) bis ins Greisenalter - Penetranz
altersabhängig
Bei entsprechender Familienanamnese hohe Penetranz von ca. 95%
in der Regel Entwicklung eines (mindestens milden) Phänotyps bis zum 50. Lebensjahr
wenn keine Kardiomyopathie in der Familie deutlich niedrigere Penetranz - frühere Bezeichnung
Subtyp „ARVC 15“ / „ARVD 15“
Symptome
- häufig ventrikuläre Arrhythmien
- Auftreten als Myokarditis häufig
- (überlebter) plötzlicher Herztod kann erstes Symptom sein
- Herzinsuffizienzsymptome bei schwerem Verlauf
Extrakardiale Symptome
- vereinzelt palmplantare Keratosen beschrieben (sehr selten)
- verursacht auch Skelettmuskelerkrankungen (myofibrilläre Myopathie)
bei Kardiomyopathie-Phänotyp normalerweise nicht
Genetik
- normalerweise autosomal-dominanter Erbgang
- Sonderform homozygot
früher Erkrankungsbeginn z.T. schon im Kindesalter - FLNC-Variante sollte bei Zufallsbefund berichtet werden („actionable secondary findings“), wenn Genetik aus nicht-kardialem Grund durchgeführt wurde
Diagnose
- EKG
häufig (nicht-anhaltende oder anhaltende) ventrikuläre Arrhythmien
inferolaterale neg. T-Wellen
Niedervoltage QRS
nur selten Vorhofflimmern oder AV-Block - Langzeit-EKG
frühzeitig hohe Anzahl VES im Langzeit-EKG >500 VES/24h
NSVT-Episoden - Belastungs-EKG (ggf. mit Spiroergometrie)
hilfreich zum Ausschluss belastungsinduzierter Arrhythmien - Echo
WMA (v.a. inferolateral)
normale oder milde LV-/RV-Dilatation
LVEF oft nur mild reduziert, schwere Herzinsuffizienz möglich - MRT
sehr wichtig für Diagnose und Prognose
oft ausgeprägtes LGE (Fibrose) v.a. im LV
typisches „ringlike pattern“
kann auch bei asymptomatischen Patienten und normaler EKG-/ LV-Funktion da sein
CAVE: Risiko von plötzlichem Herztod - Labor
Troponin, NTproBNP, CK
Prognose/Risiko
- Männer haben einen schwereren Krankheitsverlauf
- Krankheitsverlauf
oft normale oder nur leicht reduzierte LVEF
schwere DCM mit ausgeprägter LV-Dilatation und stark reduzierter LVEF möglich
häufig Myokarditis - Hohes Risiko für maligne Arrhythmien (ca. 25%)
auch bei erhaltener LV-Funktion - Risiko für plötzlichen Herztod
auch bei Personen < 50. LJ, vor allem bei Männern
hoch bei Vorliegen eines „ringlike pattern“ im MRT, selbst bei erhaltener LVEF - ICD-Indikation
bei Nachweis einer trunkierenden FLNC-Variante und einer LVEF >35% bei Anwesenheit weiterer Risikofaktoren (LGE im MRT, Synkope)
bei einer LVEF<45% sollte die Implantation eines ICD erwogen werden
Follow-Up
- Kontrollen mindestens jährlich
EKG, LZ-EKG, Echo, ggf. Belastungs-EKG - regelmäßige MRTs
alle 3-5 Jahre zur Überwachung von Neuauftreten oder Ausbreitung des LGE - Start der Kontrollen bei Kindern
wegen frühen Erkrankungsfällen Beginn, sobald Diagnose in der Familie
Sport
- Leistungssport und hochintensiver Sport wird ausdrücklich nicht empfohlen
Verschlechterung der Erkrankung wahrscheinlich
1/7 der plötzlichen Herztodesfälle bei Sportlern haben eine FLNC-Genvariante - s.a. ARVC und Sport
Schwangerschaft
- FLNC-Patientinnen mit fortgeschrittener Herzschwäche muss von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da sich die Herzschwäche in der Schwangerschaft verschlechtern kann
- FLNC ist eine Genvariante, die am dritthäufigsten bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Allgemeines
- Penetranz
sehr hoch (höher als bei klassischer ARVC)
2/3 der Anlageträger erkranken mit 20-40 J, >90% bis 70 Jahre - Altersgipfel
20.-40. Lebensjahr - Auftreten
sehr häufige Beteiligung der linken Herzkammer
linksbetonte Formen möglich ("ALVC" bzw. DCM)
Befall beider Herzkammern möglich (biventrikulär, "AC/AVC/ACM")
Überlappung mit DCM (dilatative Kardiomyopathie)
ca. 5% der DCM
ca. 10% der familiären DCM
ca. 33% der DCM mit AV-Überleitungsstörungen
Genetik
- LMNA (Lamin A/C)
- autosomal-dominanter Erbgang
Symptome
- rez. Synkopen
- bei Abwesenheit von Risikofaktoren (s.u.) sehr geringes Risiko für Arrhythmien
- bei Anwesenheit von Risikofaktoren (s.u.) hohes Risiko für maligne Arrhythmien oder einen plötzlichen Herztod (auch ohne vorangegangene Symptome)
- Herzinsuffizienzsymptome
Extrakardiale Symptome
- Muskeldystrophie (Muskelschwäche/-schwund)
- Lipodystrophie (fehlendes/dünnes Unterhautfettgewebe)
- Diabetes
- Erhöhtes Schlaganfall-Risiko
Diagnose
- EKG
häufig AV-Block und andere Erregungsleitungsstörungen (Sinusknotensyndrom, Schenkelblock)
häufig und früh Vorhofflimmern/-flattern (AF) oder supraventrikuläre Tachykardien
auch Bradyarrhythmie und Bradykardie möglich
seltener ventrikuläre Arrhythmien (VES = ventrikuläre Extrasystolen, VT = ventrikuläre Tachykardien, VF = Kammerflimmern) möglich - Langzeit-EKG
s.o. - MRT
LVEF niedrig
Perikarderguss
Thrombus im LV (Cave: Apoplexrisiko)
Vorhandensein und Ausmaß des LGE (erhöhtes Risiko bei LGE < 15% des Myokards, LV Wanddicke >30mm, LVEF <50%, Herzspitzenaneurysma) - Labor
NTproBNP bei V.a. Herzinsuffizienz
CK-Level (-> ggf. neuromuskuläre Evaluation, EMG und Muskelbiopsie bei unklarer Diagnose)
Prognose/Risiko
- Risiko für plötzlichen Herztod erhöht
höher als bei der klassischen ARVC - häufig (ca. 25%) Entwicklung einer Herzinsuffizienz
vor allem bei Männern - Risikofaktoren für maligne Arrhythmien
männlich
nicht-anhaltende VTs
LVEF < 45% bei Diagnose
genetische non-missense Varianten - Eigener Risikorechner verfügbar
LMNA-Risiko-Kalkulator - Weitere Risikofaktoren lt. Studien und ESC-Guideline von 2022
Synkope bzw. plötzlicher Herztod in Familie
LGE im MRT
induzierbare anhaltende monomorphe VT bei der EPU
AV-Block - ICD-Indikation lt. ESC-Guideline von 2022
empfohlen bei einem 5-Jahres-Risiko von VT/VA ≥10% laut Risikorechner und manifesten kardialen Symptomen/Befunden (NSVT, LVEF<50%, AV-Block)
oder
LVEF<50% and ≥2 Risikofaktoren (Synkope, LGE im MRT, induzierbare anhaltende monomorphe VT bei der EPU, LMNA-Genvariante)
Therapie
- Betablocker/Antiarrhythmika
- Herzinsuffizienz-Therapie
- Antikoagulation wegen hohem Schlaganfallrisiko zu erwägen
- Transvenöser ICD bevorzugt wegen ATP-/Schrittmacherfunktion (Indikationen s.o.)
- Ablation: Risiko-Nutzen-Abwägung wegen hohem Rezidivrisiko
- Bei raschem Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig HTx-Listung
- Physikalische Therapie und Reha bei neuromuskulärer Beteiligung
Follow-Up
- EKG jährlich
- LZ-EKG, wenn Arrhythmien
- Echo mindestens alle 1-2 Jahre
- MRT alle 3-5 Jahre
- NTproBNP
Sport
- Leistungssport und hochintensiver Sport wird ausdrücklich nicht empfohlen
Verschlechterung der Erkrankung erwiesen - s.a. ARVC und Sport
Schwangerschaft
- LMNA-Patientinnen mit fortgeschrittener Herzschwäche muss von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da sich die Herzschwäche in der Schwangerschaft verschlechtern kann
- LMNA ist eine Genvariante, die vereinzelt bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Besonderheiten seltener ARVC-Genvarianten
- sehr häufig Beteiligung der linken Herzkammer
- Skelettmuskelerkrankungen möglich (myofibrilläre Myopathie)
- BAG3 ist eine Genvariante, die vereinzelt bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Allgemeines
- seltene ARVC-Genvariante
- Häufigkeit ca. 1% der vorher genetisch negativen ACM-Patienten
- Linksventrikuläre Beteiligung 30%
- DCM bzw. linksbetonte Formen möglich
- Frühes Auftreten im Kindesalter möglich
Symptome
- Häufig Arrhythmien (>80%)
- Selten Herzinsuffizienz
Extrakardiale Symptome
- Neuromuskuläre Erkrankungen/Syndrome
z.B. Muskeldystrophie Duchenne - Entwicklungsverzögerung
- Intelligenzminderung
- Augenanomalien
- Urogenitale Fehlbildungen
Diagnose
- EKG
Ventrikuläre Arrhythmien
Häufige VES
negative T-Wellen rechts präkordial - MRT
RV Dilatation
RV Dyskinesie
reduzierte RVEF
Verlauf und Prognose
- Ventrikuläre Arrhythmien häufig (>80%)
- plötzlicher Herztod bei Undiagnostizierten häufig
- selten Herzinsuffizienz (<10%)
- verursacht DCM (dilatative Kardiomyopathie)
- kann wahrscheinlich auch ARVC verursachen
- wird derzeit noch untersucht
Allgemeines
- kann für ARVC verantwortlich sein
- möglicher Overlap von ARVC und Brugada-Syndrom
mit strukturellen Veränderungen im RVOT - Ursache für andere Herzerkrankungen
Brugada-Syndrom
Long-QT-Syndrom
Short-QT-Syndrom
Sinusknotensyndrom/-dysfunktion
DCM (dilatative Kardiomyopathie)
Symptome
- Herzrasen
- Palpitationen
- Druckgefühl Brust
- Synkope (30%)
- Nächtliche agonale Atmung (Atemnot)
Trigger für Arrhythmien
- Fieber
- Medikamente
Antiarrhythmika, Anästhetika (Liste s.u. Therapie)
- Drogen
a. psychotrope Drogen, Kokain, Cannabis
- Exzessiver Alkoholgenuss
- Veränderter Vagaltonus (Schlaf, Bradykardie, Fieber)
- Üppiges Essen
Diagnose
- Typisches Brugada-EKG (s.u.)
- Ajmalintest
- EPU umstritten
EKG
- Typisches Brugada-EKG
persistierende ST-Hebung in V1-V2/3 mit anschließender T-Negativierung
Typ 1: nach oben konvexe ST-Streckenhebung ("Coved")
Typ 2: sattelförmig
erhöhter J-Punkt - Vorhofflimmern/-flattern!
- Erregungsleitungsstörungen
- Sinusknotensyndrom
- AV-Block
- Rechtsschenkelblock
- Bradyarrhythmie/Bradykardie
- Torsades de Pointes-Tachykardien
- ventrikuläre Tachykardien und Kammerflimmern möglich
- QT-Zeit normal
- Verlängerung des PQ-Intervalls
MRT
- strukturelle Veränderungen im RV möglich
- Fibrose im RVOT möglich
- Inflammationszeichen möglich (v.a. RVOT)
Differentialdiagnose
- ARVC
- Febrile Synkope
- Fieberkrampf
- Trichterbrust
- Sportlerherz
- Ischämische Herzerkrankung
Therapie
- Keine spezifische Therapie vorhanden
- Fieber senken!!! Paracetamol (v.a.), (Ibuprofen)
- Vermeidung von Med.: https://www.brugadadrugs.org/
- Vermeidung Alkohol und Cannabis u.a. Drogen
- Quinidin bei Schocks (cave: NW)
- ICD (immer bei Z.n. überlebtem PHT, bei anhaltenden VA, bei Synkope)
einzige Möglichkeit, plötzlichen Herztod und lebensbedrohliche Arrhythmien zu verhindern - Ablation (RVOT) epikardial/rechtsventrikuläre epikardiale Ablation
Verlauf und Prognose
- Kammerflimmern und plötzlicher Herztod möglich
vor allem nachts (öfter als tagsüber)
gehäuft um 40. Lebensjahr, auch im Kindesalter möglich - Rezidivrisiko nach Herzstillstand hoch
- Asymptomatische Genträger haben aber nur 0,5% Events im Jahr
Allgemeines
- mögliches neues ARVC-Gen aus der noch nicht veröffentlichten GWAS Studie (ESC Congress 2024)
Schwangerschaft
- VCL ist eine Genvariante, die vereinzelt bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Genvarianten (nicht bestätigt/verwandte Erkrankungen)
- verursacht DCM (dilatative Kardiomyopathie)
- kann wahrscheinlich auch ARVC verursachen
- wird derzeit noch untersucht
- Erregungsleitungsstörungen
- AV-Block
- angeborene Herzfehler
vor allem Vorhofseptumdefekt - kann auch DCM bei Erwachsenen verursachen
- kann ventrikuläre Arrhythmien verursachen
- meist DCM oder seltener NDLVC
- autosomal-dominant vererbt
- verursacht auch Vorhofflimmern
- im MRT heterogene LGE-Verteilung und wenige oder gar keine Narben
- oft deutlich reduzierte LVEF
- erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod oder lebensbedrohliche Arrhythmien (2-5%)
- ICD als Primärprävention empfohlen bei LVEF < 35%
- ICD als Primärprävention empfohlen bei zusätzlichen Risikofaktoren
z.B. NSVT, hohe VES-Last, bei Männern, bei signifikantem LGE
- CPVT (catecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie)
- galt früher auch als ARVC-Genvariante
- nach neueren Erkenntnissen nicht ARVC auslösend
- wahrscheinlich wurde früher eine CPVT als ARVC fehlgedeutet
- früher als ARVC-Genvariante in Verdacht
- frühere Bezeichnung: Subtyp „ARVC 1“ / „ARVD 1“
- heute nicht mehr
Allgemeines
- sehr großes Gen
- Overlap mit DCM (dilatative Kardiomyopathie)
- Overlap mit HCM (hypertrophe Kardiomyopathie)
- früher als ARVC-Genvariante in Verdacht (Subtyp „ARVC 4“ / „ARVD 4“)
EKG
- Bradyarrhythmie
- Bradykardie
- Sinusknotensyndrom
- AV-Block
- Ventrikuläre Tachykardie
Schwangerschaft
- TTN-Patientinnen mit fortgeschrittener Herzschwäche muss von einer Schwangerschaft abgeraten werden, da sich die Herzschwäche in der Schwangerschaft verschlechtern kann
- TTN ist eine Genvariante, die am häufigsten bei der sehr seltenen peripartalen Kardiomyopathie nachgewiesen wurde (eine Herzmuskelerkrankung, die um die Zeit kurz vor und nach der Geburt auftreten kann)
- Symptomverschlechterungen um die Zeit der Geburt und danach sind deshalb sehr ernst zu nehmen
Endurance Exercise Promotes Episodes of Myocardial Injury in Individuals with a Pathogenic Desmoplakin (DSP) Variant
Jacobsen AP, Chiampas K, Muller SA, et al. Heart Rhythm. 2024 Dec 30:S1547-5271(24)03708-1
https://doi.org/10.1016/j.hrthm.2024.12.035
Clinical features and outcomes in carriers of pathogenic desmoplakin variants
Gasperetti A, Carrick RT, Protonotarios A, et al. Eur Heart J. 2024 Sep 17:ehae571
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehae571
A novel tool for arrhythmic risk stratification in desmoplakin gene variant carriers
Carrick RT, Gasperetti A, Protonotarios A, et al. Eur Heart J. 2024 Jul 16:ehae409
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehae409
Phenotype and Clinical Outcomes in Desmin-Related Arrhythmogenic Cardiomyopathy
Bermudez-Jimenez FJ, Protonotarios A, García-Hernández S, et al. JACC Clin Electrophysiol. 2024 Jun;10(6):1178-1190
https://doi.org/10.1016/j.jacep.2024.02.031
Long-Term Arrhythmic Follow-Up and Risk Stratification of Patients With Desmoplakin-Associated Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy
Gasperetti A, Carrick RT, Protonotarios A, et al. JACC Adv. 2024 Feb 2;3(3):100832
https://doi.org/10.1016/j.jacadv.2024.100832
Is right ventricular outflow tract epicardial substrate ablation the standard of care in high-risk Brugada syndrome?
Behr ER, Conte G, Wilde A. Europace. 2023 Dec 28;26(1):euae020
https://doi.org/10.1016/j.jacadv.2024.100832
A novel DSP zebrafish model reveals training- and drug-induced modulation of arrhythmogenic cardiomyopathy phenotypes
Celeghin R, Risato G, Beffagna G, et al. Cell Death Discov. 2023 Dec 6;9(1):441
https://doi.org/10.1038/s41420-023-01741-2
Gendiagnostik bei kardiovaskulären Erkrankungen – Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), der Gesellschaft für Humangenetik (GfH) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK)
Schulze-Bahr E, Klaassen S, Gerull B et al., Kardiologie 2023; 17:300–349
https://doi.org/10.1007/s12181-023-00622-3
Pocket-Leitlinie: Kardiomyopathien - Leitlinien für das Management von Kardiomyopathien (Version 2023)
Meder B, Eckardt L, Falk V et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2024/pocket-leitlinien-kardiomyopathien-version-2023/
2023 ESC Guidelines for the management of cardiomyopathies
Arbelo E, Protonotarios A, Gimeno JR et al. ESC Scientific Document Group, Eur Heart J. 2023 Aug 25:ehad194
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad194
Vortrag „Genetik bei ARVC“
Prof. Dr. med. Eric Schulze-Bahr, Institut für Genetik von Herzerkrankungen, Universitätsklinikum Münster
Symposium "ARVC-Selbsthilfe trifft Fachwissen", St. Vinzenz-Haus der LMU München, 17.06.2023
https://www.youtube.com/watch?v=XprLLxfLHso
Vortrag „ACM: Kausale Gene, Umgang mit Varianten unklarer Signifikanz (VUS) und genetische Diagnostik bei Kindern“
PD Dr. med. Dominik Westphal, Munich Consortium des European Reference Networks ERN GUARD-Heart, Klinikum Rechts der Isar der TU München
Ärztefortbildung „Arrhythmogene Kardiomyopathien (ACM), St. Vinzenz-Haus der LMU München, 16.06.2023
https://www.youtube.com/watch?v=XprLLxfLHso
Desmoplakin mutation underlying autosomal dominant arrhythmogenic cardiomyopathy, palmoplantar keratoderma, and curly hair
Kincaid C, Horton L, Cheung B et al. JAAD Case Rep. 2023 Apr 15;36:56-59
https://doi.org/10.1016/j.jdcr.2023.03.018
Pocket-Leitlinie: Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes (Version 2022)
Eckardt L, Bosch R, Falk V, et al. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (2023) - ESC Pocket Guidelines, Börm Bruckmeier Verlag GmbH
https://leitlinien.dgk.org/2023/pocket-leitlinie-ventrikulaere-arrhythmien-und-praevention-des-ploetzlichen-herztodes-version-2022/
2022 ESC Guidelines for the management of patients with ventricular arrhythmias and the prevention of sudden cardiac death
Zeppenfeld K, Tfelt-Hansen J, de Riva M et al. Eur Heart J. 2022 Oct 21;43(40):3997-4126
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Genetic Background and Clinical Features in Arrhythmogenic Left Ventricular Cardiomyopathy: A Systematic Review
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European Heart Rhythm Association (EHRA)/Heart Rhythm Society (HRS)/Asia Pacific Heart Rhythm Society (APHRS)/Latin American Heart Rhythm Society (LAHRS) Expert Consensus Statement on the State of Genetic Testing for Cardiac Diseases
Wilde AAM, Semsarian C, Márquez MF et al. Heart Rhythm. 2022 Jul;19(7):e1-e60
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Genome-wide association analyses identify new Brugada syndrome risk loci and highlight a new mechanism of sodium channel regulation in disease susceptibility
Barc J, Tadros R, Glinge C, et al. Nat Genet. 2022 Mar;54(3):232-239
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Clinical characteristics and risk stratification of desmoplakin cardiomyopathy
Wang W, Murray B, Tichnell C et al. Europace. 2021 Aug 5:euab183
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Brugada syndrome and arrhythmogenic cardiomyopathy: overlapping disorders of the connexome?
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An International Evidence Based Reappraisal of Genes Associated with Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy (ARVC) using the ClinGen Framework
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Desmoplakin Cardiomyopathy, a Fibrotic and Inflammatory Form of Cardiomyopathy Distinct From Typical Dilated or Arrhythmogenic Right Ventricular Cardiomyopathy
Smith ED, Lakdawala NK, Papoutsidakis N et al. Circulation. 2020 Jun 9;141(23):1872-1884
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2019 HRS expert consensus statement on evaluation, risk stratification, and management of arrhythmogenic cardiomyopathy
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https://doi.org/10.1016/j.hrthm.2019.05.007
Pathogenic RBM20-variants are associated with a severe disease expression in male patients with dilated cardiomyopathy
Hey TM, Rasmussen TB, Madsen T et al. Circ Heart Fail 2019;12:e005700
https://doi.org/10.1161/CIRCHEARTFAILURE.118.005700
Vortrag „Genetik bei ARVC, molekulare Autopsie und Register“
Prof. Dr. rer. nat. Hendrik Milting, Kardiogenetik Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen
Prof. Dr. Peter van Tintelen, Kardiogenetik, UMC Utrecht, Niederlande
Symposium "ARVC-Selbsthilfe trifft Fachwissen", Bayerischer Rundfunk München, 23.02.2019
Vortragsfolien
https://www.youtube.com/watch?v=PzkIJuaihoQ
Development and Validation of a New Risk Prediction Score for Life-Threatening Ventricular Tachyarrhythmias in Laminopathies
Wahbi K, Ben Yaou R., Gandjbakhch E. et al. Circulation. 2019;140(4):293-302
https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.039410
Reassessment of Mendelian gene pathogenicity using 7,855 cardiomyopathy cases and 60,706 reference samples
Walsh R, Thomson KL, Ware JS et al. Genet Med. 2017;19(2):192-203
https://doi.org/10.1038/gim.2016.90
Arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy: implications of next-generation sequencing in appropriate diagnosis
Medeiros-Domingo A, Saguner A, Magyar I et al. EP Europace, Volume 19, Issue 6, June 2017, Pages 1063–1069
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Approach to family screening in arrhythmogenic right ventricular dysplasia/cardiomyopathy
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Spektrum der Phänotypen von 28 Trägern einer Desmoplakin-Mutation aus 4 Familien
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The TMEM43 Newfoundland mutation p.S358L causing ARVC-5 was imported from Europe and increases the stiffness of the cell nucleus
Milting H, Klauke B, Christensen AH et al. European Heart Journal, Volume 36, Issue 14, 7 April 2015, Pages 872–881
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Impact of genotype on clinical course in arrhythmogenic right ventricular dysplasia/cardiomyopathy-associated mutation carriers
Bhonsale A, Groeneweg JA, James CA et al. Eur Heart J. 2015;36(14):847-855
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Combination of palmoplantar keratoderma and hair shaft anomalies, the warning signal of severe arrhythmogenic cardiomyopathy: a systematic review on genetic desmosomal diseases
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http://dx.doi.org/10.1136/jmedgenet-2015-103403
Genetics of arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy
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Mutations in the desmosomal protein plakophilin-2 are common in arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy
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Letzte Aktualisierung: 20.02.2025